Morgenroutinen sind notwendige Voraussetzung um erfolgreich zu sein - so scheint es zumindest. Rituale, entspannter Start, optimale Vorbereitung. Erst einmal meditieren, dann ein grüner Tee, eine Runde joggen, duschen und ab zur Arbeit.

Auch ich habe natürlich (irgendwie) eine Routine. Irgendwie muss man morgens ja aus dem Bett kommen. Außerdem scheinen die Anderen keine kleinen Kinder zu haben.

05.30 Uhr: Das erste Mal aufwachen. Der Große ist wieder heimlich aus seinem Kinderzimmer geschlichen, hat sich ins Elternbett gelegt, in der Nacht um 90° gedreht und rammt mir die Füße an den Kopf.

07.00 Uhr: Gefühlt gerade erst die Augen wieder zugemacht geht jetzt der Wecker, immerhin zu einer vernünftigen Zeit.

07.15 Uhr: Nach 15 Minuten Meditation in liegender Position wird es doch Zeit aufzustehen. Ab ins Bad, rasieren, Zähne putzen und was man sonst noch so morgens als erstes tun muss.

07.20 Uhr: Der Große kommt hinterher getapst und möchte eine warme Milch. Als ab in die Küche. Festgestellt, dass das Gummiband der Schlafanzughose auch schon bessere Zeiten gesehen hat und mit herunter gelassener Hose in der Küche stehend Milch warm machen. Gut, dass die Nachbarn schon zur Arbeit gefahren sind, die Rollläden sind nämlich nicht unten.

07.23 Uhr: Wieder zurück ins Bad und die unterbrochene Körperpflege fortsetzen.

07.45 Uhr: Der Große ist wieder eingeschlafen und partout nicht wach zu bekommen. Kindergarten wartet aber. Also ein halb schlafendes Kind umziehen, Zähne putzen, und ausgehfertig machen.

08.15 Uhr: Abfahrt zum Kindergarten. Frühstück für mich fällt aus. Intermittierendes Fasten soll ja gesund sein. Kaffee ist auch keine gute Idee, wer will schon im Stau auf Toilette müssen. Google sagt “erhöhtes Verkehrsaufkommen, wie üblich”. Entweder vor 07.00 Uhr auf der Autobahn sein (da hat der Kindergarten aber noch nicht auf) oder erst wieder kurz vor 09.00 Uhr.

08.45 Uhr: Weiterfahrt vom Kindergarten zur Arbeit. Ein fröhlich winkendes und Luftküsse gebendes Kind an der Fensterscheibe zurück gelassen. Unbezahlbar. Wirklich.

Irgendwann später: Ankunft an der Arbeit. Die Verkehrssituation hat sich weiter entspannt. Oder: Den Unfall auf der Strecke/Gegenfahrbahn/Baustelle kannte Google halt noch nicht. In Zeiten von Breitbandinternetanschlüssen, VoIP, Remote Desktops und cloudbasierten Anwendungen (Emailserver) ist Homeoffice natürlich keine Option. Trotzdem (fast) der Erste sein der da ist.

Soweit also alles im grünen Bereich. Obwohl manchmal ist beim Kleinen auch die Windel über Nacht übergelaufen…

Aber ab nächstem Jahr bereite ich jeden Abend einen grünen Smoothie für den nächsten Morgen vor. Versprochen.